Montag, 4. April 2016

Aufruf zum Schulstreik am 27.4.16

Break Isolation! 

Schulter an Schulter gegen Ausgrenzung, Rassismus und Krieg! 
>>> Schulstreik am 27. April

Zum zweiten Mal rufen wir die Frankfurter SchülerInnen auf, ihre Klassenräume am 27. April in Solidarität mit den Refugees leer zu lassen. Unsere Forderungen beim letzten Schulstreik waren bescheiden:Gleiche Rechte und Bildung für alle.
Trotzdem müssen wir feststellen, dass die meisten geflüchteten Kinder und Jugendliche, obwohl sie schon viele Monate in Deutschland sind, immer noch nicht mit uns gemeinsam in die Schule gehen können.

Noch immer scheinen die Menschenrechte nicht umfassend für alle Geflüchteten zu gelten. Noch immer sind sie bis zu 6 Monaten in Massenunterkünften untergebracht, wo sie mit vielen Problemen konfrontiert sind und gleichzeitig wenig Kontakt zu dem Rest der Bevölkerung haben. Ein Beispiel dafür ist das ehemalige Neckermann-Gebäude in dem Tausende Menschen auf engem Raum zusammengepfercht sind. Wir wollen, dass die Menschen nach ihrer schweren Flucht endlich hier ankommen und gleichberechtigt an dem gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Dazu gehört für uns auch dezentrale Unterbringung in Wohnungen. 
Unsere Forderung bleibt bestehen: Endlich Bildung & menschenwürdige Unterbringung für Alle! 

Die Isolation und Massenunterbringung ist nicht zufällig: Nicht nur, dass es billiger ist, Menschen in Turnhallen auf Feldbetten ,wohnen’ zu lassen, auch können so Abschiebungen unbemerkt von der Bevölkerung durchgeführt werden. Mit dem neuen Asylpaket II der Bundesregierung ist die Gefahr der Abschiebung für Flüchtende noch einmal massiv gewachsen. In die so genannten „sicheren Herkunftsstaaten“ aber auch z.B. nach Afghanistan kann und wird nun wieder abgeschoben werden. Also in Länder in denen die Menschen Verfolgung und Armut erwartet, in
denen Krieg herrscht. Für uns ist es nicht entscheidend warum ein Geflüchteter Schutz sucht. Ob jemand „nur“ vor Armut und Perspektivlosigkeit oder vor Krieg und Terror geflohen ist. Insbesondere die Abschiebung von Kindern widerspricht außerdem den UN-Menschenrechtskonventionen. Wir wollen gemeinsam mit den Geflüchteten für ihre Rechte einstehen.

Doch damit nicht genug: Wir sehen mit Besorgnis, dass rechte Parteien und Bewegungen wie Pegida immer mehr Zuspruch bekommen. In Hessen konnte die AfD bei der letzten Wahl die drittstärkste Kraft werden. Parallel dazu steigen die rechten Angriffe auf Geflüchtete, im letzten Jahr gab es über 1000 Angriffe auf Flüchtlingsheime - und zwar nicht nur im Osten!. Überlassen wir Nazis und rassistischer Propagandakeinen Zentimeter!

Wir lassen uns nicht durch Rassismus spalten, wir sind alle FrankfurterInnen und die Geflüchteten gehören dazu.

Wir sehen auch über Deutschland hinaus. An den Grenzen Europas ereignet sich vor unseren Augen eine humanitäre Katastrophe, die nicht zu enden scheint. Die täglichen Bilder von angespülten Leichnamen an den Küsten, unterversorgten, weinenden Kindern machen uns wütend und traurig. Die Schuld tragen die EU-Kernländer, die die Abschottung der EU mit der Grenzschutzagentur Frontex weiter vorantreiben! Und es ist auch die Deutschland, das an Waffenlieferungen in die Herkunftsländer profitiert und dadurch Mitschuld an Krieg und Flucht trägt. Afghanistan, Libyen, Syrien, Irak - in allen Ländern war die Bundesregierung am Krieg beteiligt. Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtende!


Nicht nur in Frankfurt, sondern in ganz Deutschland werden am 27. April Schulstreiks und Aktionen stattfinden. Lassen wir die Klassenräume leer, um zu zeigen, dass dort jemand fehlt. Lasst uns auf die Straße gehen für Solidarität mit den Refugees, für gleiche Rechte für alle, gegen Rassismus & Krieg!